Aktivreisen nach Südamerika

Wirtschaft

18.02.2011 15:57

In Peru beherrschen vor allem nordamerikanische und europäische Unternehmen den Markt. Dies gilt weitläufig für die Fischereiindustrie, die Ausbeutung von Bodenschätzen und im Telekommunikationsbereich. Das Land ist reich an Bodenschätzen, vor allem Gold, Silber und Kupfer. Daneben gibt es auch eine bedeutende Förderung von Naturgas. Peru ist einer der größten Exporteure von Fischerei-Produkten. Bezüglich der Agrarindustrie wird zwischen traditionellen Erzeugnissen (Kaffee) und vor nicht langer Zeit eingeführten unterschieden (Spargel, Weintrauben etc.). Hauptanbaugebiet sind die bewohnten Gebieten im Westen wo durch künstliche Bewässerung Landwirtschaft betrieben werden kann. In den großen Gebiete der Selva wird größtenteils Subsistenzwirtschaft betrieben. Die Industrie konzentriert sich auf die Küste und dort vor allem auf Lima. Die restlichen Gebiete sind weniger entwickelt. Von 2006 bis 2008, nach dem Amtsantritt Garcías, gab es ein hohes Wirtschaftswachstum (gemessen anhand des BIPs), Perus auf Rohstoffexporten basierende Wirtschaft profitierte dabei von deutlich steigenden internationalen Rohstoffpreisen. Durch die Finanzkrise ab 2007 sanken die Rohstoffpreise und das Wachstum verlangsamte sich. [26] 2010 erhöhte sich die BIP-Wachstumsrate wieder auf 5 %, Bauindustrie und Konsumgüterindustrie haben mit 8,6% und 12% an dieser Steigerungsrate den höchsten Anteil.[27]

 

Kennzahlen

Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real
in % gegenüber dem Vorjahr
Jahr 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Veränderung in % gg. Vj. 0,9 3,0 0,2 5,0 4,0 5,0 6,8 7,7 8,9 9,8 0,9
Quelle: IWF[28]
Entwicklung des BIP (nominal)
absolut (in Mrd. US$) je Einwohner (in Tsd. US$)
Jahr 2005 2006 2007 Jahr 2005 2006 2007
BIP in Mrd. US$ 79 93 108,6 (Progn) BIP je Einw. (in Tsd. US$) 2,9 3,3 3,6 (Progn)
Quelle: bfai[29]
Entstehung und Verwendung des BIP (2005)
Entstehung des BIP (in %) Verwendung des BIP (in %)
Industrie 15 öffentlicher Verbrauch 9
Baugewerbe 5 privater Verbrauch 68
Handel 14 Bruttoanlageinvestitionen 22
Landwirtschaft 8    
Bergbau 6    
sonstige Dienstleistungen 38    
Quelle: bfai[30]
Entwicklung der Inflationsrate Entwicklung des Haushaltssaldos
  in % des BIP
("minus" bedeutet Defizit im Staatshaushalt)
Jahr 2004 2005 2006 2007 Jahr 2004 2005 2006 2007
Inflationsrate 3,7 1,6 2,0 ~ 1,5 Haushaltssaldo -1,3 -0,7 -1,4 ~ -,0
Quelle: bfai[31] ~ = geschätzt
Haupthandelspartner (2005)
Ausfuhr (in %) nach Einfuhr (in %) von
USA 24 USA 18
VR China 10 VR China 10
Schweiz 7 Brasilien 10
Kanada 7 Ecuador 7
Chile 6 Kolumbien 6
Japan 5 Argentinien 6
Brasilien 3 Chile 6
Deutschland 3 Mexiko 4
Quelle: bfai[32]
Produkte des Außenhandels (2005)
Ausfuhrgüter (Anteil in %) Einfuhrgüter (Anteil in %)
Bergbauprodukte 61 Rohstoffe und Halbfabrikate 54
Agrarerzeugnisse 8 Kapitalgüter 28
Fisch 7 Konsumgüter 18
Erdöl 7    
Textilien 6    
Quelle: bfai[33]
Entwicklung des Außenhandels
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
  2004 2005 2006
  Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj. Mrd. US$  % gg. Vj.
Einfuhr 9,8 19 12,0 23 14,9 23
Ausfuhr 12,8 40 17,3 36 23,8 37
Saldo 3,0   5,3   8,9  
Quelle: bfai[34]

Der Gini-Koeffizient, der die Ungleichheit der Einkommen misst, lag nach der Schätzung aus dem Human Development Report des UNDP von 2010 bei 0,505.[35]

 

Schattenwirtschaft

Perus informeller Sektor ist ausgeprägt. Zwischen 10% und 15% der für Investitionen und Einkäufe bestimmten Haushaltsmittel des Staates gehen durch Korruption verloren. [36]. Eine wichtige Rolle im Drogenhandel spielt der Kokastrauch. Seine Blätter dienen vor allem der indigenen Bevölkerung als Genuss- und Nahrungsergänzungsmittel, weil das Kauen der Kokablätter Hunger, Müdigkeit, Kälte und Höhenkrankheit verdrängt. Die Anbaufläche dieser Pflanze beträgt ca. 121.000 ha. Nach den Angaben der nationalen Behörde zum Kampf gegen Drogen, der Comisión Nacional para el Desarrollo y Vida sin Drogas, wurden im Jahr 2004 110.000 Tonnen Kokablätter in Peru geerntet. Damit liegt Peru mit einem Anteil von 30 % an der weltweiten Koka-Ernte (Stand 2005) auf dem zweiten Platz hinter Kolumbien mit 54 % und vor Bolivien mit 16 %. Ungefähr 85 % des Kokaanbaus sind für die illegale Produktion bestimmt. Die Erlöse aus dem illegalen Export übertreffen die des legalen bei Weitem.

 

Außenhandel

Am 12. April 2006 hat Peru ein bilaterales Freihandelsabkommen mit den USA unterzeichnet. Ein solches Abkommen mit der Volksrepublik China ist am 1. März 2010 in Kraft getreten, ein weiteres mit der EU gilt ab 2012. 31 % der peruanischen Exporte gehen in die Vereinigten Staaten (16 %, Bodenschätze und Kaffee) und China (15 %, Bodenschätze und Fischmehl). Im Jahre 2010 erhöhte sich der Wert der Exporte um 32% (oder 31.346 Millionen Dollar). Auch die Schweiz hält mit 11 % der Exporte (hauptsächlich Gold) einen hohen Anteil. 56 % der Exporte gingen in die Länder der APEC (Bodenschätze und Fischmehl, aber auch Textilien und Agrarprodukte). In die Europäische Union gingen 18 % der Exporte (Bodenschätze und Kaffee sowie Fischereiprodukte). [37]. Im Jahre 2009 beliefen sich die Exporte in die EU Staaten auf 4178 Millionen US Dollar, wichtigstes Exportgut war der Kupfer. Wichtigster europäischer Handelspartner Perus ist Deutschland wohin Waren im Gesamtwert von 1041 Millionen US Dollar exportiert wurden. 11 % aller Importe Perus kommen aus Europa, wohin 15,7 % aller Exporte gehen [38] Für 2010 werden Ausfuhren nach China im Wert von 4079 Millionen Dollar erwartet. 2011 wird China die USA als Perus Haupthandelspartner verdrängen[39].

 

Tourismus

Im Jahre 2009 ist die Anzahl der Touristen trotz der Wirtschaftskrise um 4 % gestiegen (2.023.967 ausländische Touristen). Insgesamt bescherte der Tourismus Einkünfte in Höhe von 2.247 Millionen US $. Für 2010 werden 10 % mehr Touristen erwartet. Hauptherkunftsländer sind die Vereinigten Staaten und Chile. 47 % der Touristen kommen aus Lateinamerika[40].

Ökotourismus bietet sich an, da es viel unberührte Natur gibt, vor allem im Andentiefland im Osten des Landes. Die Anden bieten Wanderungen bei Huaraz und Cuzco sowie Machu Picchu, wichtigstes Tourismusziel Südamerikas. Der Colca Canyon nördlich von Arequipa ist ein beliebtes Trekkingziel. In den letzten Jahren hat sich auch Amazonien rund um die Stadt Iquitos als attraktives Reiseziel entwickelt.[41] Auch der Titicacasee ist ein touristisches Highlight.

Das Land ist mit einem dichten Straßennetz gut erschlossen, doch abseits der wichtigsten Verkehrsrouten sind die meisten Straßen nicht asphaltiert, rumpelig und in der Regenzeit häufig unpassierbar. Auch die Gebirgslage und die großen Entfernungen können das Reisen auf dem Land beschwerlicher als in Europa machen.

 

Staatshaushalt

Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 37,9 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 35,2 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 2,1 % des BIP.[42]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 32,0 Mrd. US-Dollar oder 24,8 % des BIP.[42]

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

Quelle:Wikipedia

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